Karl Gramlich regeert |
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![]() Erna, die selbstbewußte Tochter des geizigen und selbstsüchtigen Bauern Sophus, kündigt ihrem Vater den Besuch ihres Freundes Uwe an, der ihn um ihre Hand bitten will. Aber Sophus will keinen Angestellten als Schwiegersohn. Trotz seiner Drohungen will Erna ihren Willen durchsetzen, doch Sophus hat plötzlich Wichtigeres zu tun. Die amtliche Brandschau hat sich angesagt, und Sophus fürchtet eine besonders strenge Prüfung, da er schon bei der letzten Schau gerügt wurde, aber aus Geiz die Mängel nicht beseitigte und am Vortag auch noch Streit mit den Amtsvertretern hatte. Ohne die Konsequenzen zu bedenken, überredet er, um eine Konfrontation zu vermeiden, seinen energischen Knecht Kor! Gramlich, vorübergehend die Rolle des Bauern zu übernehmen. Kor! beginnt sofort zu regieren, ordnet an, was bisher unterblieb, Lohnerhöhung, Reparaturen, Renovierungsarbeiten. Er spielt die Rolle des Hausherrn voll aus und maßt sich an, sogar der Bäuerin Alwine, einem biederen Hausmütterchen, gegenüber die Rolle des Ehemanns zu spielen. Als dann Uwe erscheint, hält Kor! ihn für den Vertreter der Brandschau und kommt ihm mit ausgesuchter Höflichkeit entgegen. Auch als sein Irrtum aufgeklärt wird, steckt er nicht zurück, sondern will dem jungen Paar den "väterlichen" Segen erteilen. Schlimmes ahnend, versuchen die Frauen ihn zu bremsen, doch die daraus entstehenden Mißverständnisse fechten ihn nicht an, und er überzeugt mit Erfolg alle, daß er rechtens handelt und alles zum Guten wenden wird. Als Uwe schließlich mitgeteilt hat, daß er zwar Angestellter ist, aber aus einer Bauernfamilie stammt, weichen die letzten Bedenken. Nachdem Kor! alles zur Zufriedenheit gerichtet hat, erklärt er seinen Rücktritt als Bauer und Hausherr. Da kommt Sophus zurück und stellt ihn zur Rede. Kor! weiß sich geschickt zu verteidigen und zwingt den zwischen Wut- und Ohnmachtsanfällen schwankenden Sophus zur Einsicht und zum Nachgeben. |
Lustspiel in einem Akt